(A.HB) Am Donnerstag, den 6. Juni 2019, trafen sich fast 80 Vereinsmitglieder im Alter von 60 Jahren aufwärts zu einer Tagesfahrt mit zwei Bussen an den Niederrhein.
Sie wollten ergründen, warum der Walbecker Spargel den Ruhm des unvergleichlich Leckeren für sich beansprucht und besuchten Allofs, einen der dort liegenden vier großen Spargelhöfe. Der Seniorbauer erklärte fachkundig, wie ein Spargelfeld angelegt wird. Zwei Jahre dauert es, ehe man ernten kann, und mehr als 8 Jahre ist die Ernte an dieser Stelle nicht möglich. Der Spargeldamm wird mit Folie von der schwarzen oder weißen Seite nach oben abgedeckt, je nachdem, ob die Sonnenwärme reflektiert werden soll oder eingefangen. Der Geschmack entsteht durch die Düngung, die Bodenbeschaffenheit und das Wasser. Der Spargel wird mit einem speziellen Werkzeug gestochen, nachdem ein „Erntehelfer“ (eine Maschine, die sogenannte Spinne) die Folie angehoben hat. Bis zu 3500 Stangen am Tag sind für den Arbeiter Schwerstarbeit in gebückter Stellung!
Der Spargelhof arbeitet rationell mit der erweiterten Familie sowie 70 Saisonarbeitern aus Polen, die von Ende April bis 24. Juni eingesetzt werden.
Die restliche Zeit des Jahres steht nicht für Urlaub zur Verfügung, sondern es werden Rettiche, Pastinaken und Petersilienwurzeln angebaut.
Viele der Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, im Hofladen Spargel für die Pfingsttage zu kaufen.
Dann stieg je ein „Heimatführer“ in den Bus ein, der sein Dorf Walbeck bei einer Rundfahrt präsentierte. Wir sahen u.a. ein Werk der Verseidag (hier wurde das Dach für das Olympiastadion in München gefertigt) und etliche Landwirtschaftsbetriebe. Es werden Orchideen, Eriken, Champignons, Tomaten produziert, es gibt einen Schweinemast- und einen Hähnchenbetrieb.
Der Spargel, das „weiße Gold“, bringt in der Saison viele Besucher und ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Jedes Jahr gibt es eine Spargelprinzessin und einen Spargelumzug am ersten Sonntag im Mai.
Die Rundfahrt endete am Schloss Walbeck, wo zum Mittagessen im historischen Gemäuer der Spargel der Firma Allofs verspeist wurde. Es gab „Spargel satt“ bis zum Abwinken und war ein überaus köstliches Essen.
Aber: Geschmackliche Unterschiede zu anderen Produktionsgegenden können wahrscheinlich nur besondere Feinschmecker feststellen.
Anschließend ging es mit den Bussen über die nahegelegene Grenze nach Holland, über Arcen nach Well. Nach der Einnahme eines Spargelkorns am Ufer der Maas holte uns das Boot Filia Mosae (lateinisch „Tochter der Maas“) zu einer Schiffstour ab. Bei zunehmend schönem Wetter genossen wir Ausblicke auf die Maas und das Leukermeer bei Kaffee und Apfelkuchen sowie netten Gesprächen miteinander.
Die einhellige Meinung der Teilnehmer war: “Es war ein schöner Tag!“