Turn- und Handballstunde in den 50er Jahren

(Charly Foncken) Bis 1945 forderte der 2. Weltkrieg viele Opfer, und auch der Turnverein betrauerte 16 Mitglieder, die nicht mehr in ihre Heimat zurückkehrten. In der Zeit von 1941 bis 1945 leitete Theo Friedrichs als 2. Vorsitzender den Turnverein.
Das 50. Stiftungs- und Vereinsfest 1949 wurde im Saale Haus Nauen auf der Rheinbabenstraße im bescheidenen Rahmen gefeiert.
Nach dem Zusammenschluss der beiden handballspielenden Vereine, dem Turnverein und der SV Burgfried im Jahre 1950, wurde Heinrich Jägers zum 1. Vorsitzenden des Turnvereins Burgfried Linn, wie er sich nun nannte, gewählt.
Jetzt suchte man für die Turnabteilung entsprechende Übungsräume in Linn. Hier fanden sich für die Jugend Räume in der Kantine der damaligen Rheika (Rheinische Kunstseide, später Phrixwerke, heute Trinkgut).
Nach vielen Bestrebungen wurde auf dem Margaretenplatz in der Roten Schule von der Stadtverwaltung im unteren Bereich eine provisorische Turnhalle eingerichtet.

TV 50 Jahre
Auf dem Foto steht neben der Turnerjugend der damalige Trainer Willi Schmitz, der zu dieser Zeit in der Roten Schule wohnte.


Beim Bockspringen musste man die Türe der Turnhalle öffnen, um vom Flur aus genügend Anlauf für den Sprungbock zu haben.
An Sportgeräten standen hier zwei Sprossenwände, zwei Barren, ein Sprungkasten, ein Sprungbock, zwei Turnbänke und zwei Turnmatten zur Verfügung. Bedingt durch die geringe Höhe des Turnraumes war hier für das Turnen an Ringen und Reck keine Möglichkeit vorhanden. Zu Ehren des Gründers der Turnerbewegung, dem Turnvater Friedrich Jahn, hing ein Bild in einem großen Rahmen an der Wand. Toiletten waren vorhanden, jedoch Wasch- oder Duschgelegenheiten fehlten. Zeitlich versetzt wurden für die Mädchen Turnstunden mit Frau Mattes eingerichtet.
Auch die Handballer fanden hier die Möglichkeit zu trainieren; die Barren wurden kurzerhand als Tore benutzt. Des Öfteren fiel das Bild mit Turnvater Jahn durch einen verirrten Ball ungewollt von der Wand. Es sei noch erwähnt, dass zu dieser Zeit Feldhandball gespielt wurde, sodass man eigentlich froh war, in einer viel zu kleinen Turnhalle im Herbst und Winter trainieren zu können. Trainer waren damals Franz von der Linden, genannt „Uschi“, und Heinrich van Broich. Im Frühjahr und Sommer wurde auf dem Sportplatz an der Hessenstraße trainiert.
Da für die Handballer hier nicht die optimale Möglichkeit gegeben war, Spielzüge einzuüben, verlegten sie die Trainingsstunden um 1960 in die Sporthalle der Oppumer Schule. Der Turnbetrieb fand bis zur Fertigstellung der neuen Turnhalle am Danziger Platz im Jahre 1963 weiterhin in der Roten Schule statt.

Turner 1950
Von links nach rechts stehen: Trainer Willi Schmitz, Jürgen Hillmann, Heinz Bremdt, Wilfried Bruns, Heinz Spielmann, Theo Hoenen, Strass ??, Unbekannt, Karl- Heinz Konzen, Jürgen Mattes, Detlef Schmidt und Theo Roßkothen.
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