(Heidi Deiss) Nach langer durch Corona bedingter Pause bot der TVB wieder eine Ü60-Tagestour an. Wie sehnsüchtig dies erwartet wurde, zeigte die Tatsache, dass innerhalb kurzer Zeit die Teilnehmerzahl so groß war, dass 2 Busse geordert werden mussten. Die älteste Teilnehmerin war 92 Jahre alt; 5 Rollator-Fahrerinnen wurden von den Mitreisenden problemlos mit betreut.
Am Dienstag in der Frühe um 8.30 Uhr starteten wir nahezu pünktlich mit den Bussen „Angelika“ und „Hubert“ (Hubert Jeck hatte sich dankenswerterweise kurzfristig als Co-Reiseleiter anheuern lassen), und alle Mitreisenden fuhren immer mit demselben Bus, was die Überprüfung der Vollständigkeit wesentlich erleichterte.
Zunächst wurden wir über den geplanten Tagesablauf informiert und konnten dann nach Lust und Laune erzählen, lesen und die Landschaft genießen.
Gegen 10.00 Uhr trafen wir in Witten auf der Zeche „Nachtigall“ ein. Der Zufahrtsweg war für einen Bus recht sportlich, da eng und kurvenreich, für uns Teilnehmer aber herrlich wie eine Panoramafahrt.
Dort angekommen hatten wir Zeit, uns etwas umzusehen und dann die Möglichkeit, an einer Führung durch das „Westfälische Landesmuseum für Industriekultur“ teilzunehmen. Aufgrund der großen Teilnehmerzahl fanden die Führungen in 5 Gruppen statt, z.T. zeitversetzt. Außerhalb der Führungen konnte man sich selbständig im Museum und auf dem Freigelände umsehen und/oder es sich bei einer Tasse Kaffee gut gehen lassen. Die Führungen wurden von ausgezeichneten Mitarbeiter(n)innen vorgenommen, die kompetent über die Entstehung der Kohle und deren Abbau sowie über den weiteren Verwendungszweck des Geländes als Ziegelei mit gut erhaltenem Ringofen informierten.
2 Stunden später bestiegen wir wieder „unseren“ Bus und erhielten unterwegs Stadtpläne von Hattingen, einem sehr schmucken Örtchen mit mittelalterlichem Stadtkern. Im selbstgeführten Stadtrundgang spazierten wir auf gewundenen Wegen, die immer wieder unerwartete Einsichten in Hinterhöfe und Gärten boten und sahen schöne Fachwerkhäuser sowie kleine Läden.
Natürlich gab es auch genügend nette Cafés und Biergärten, um Hunger und Durst zu stillen, denn das leibliche Wohl durfte nach so viel geistigem Input auch nicht zu kurz kommen.
Gut gestärkt und bestens gelaunt gingen wir wieder zu unseren Bussen, zumal auch der angekündigte Regen immer noch nicht eingesetzt hatte – es war bestes Ausflugswetter! Wir fuhren weiter nach Bochum zum Hafen „Heveney“, wo die „MS Kemnade“ schon für uns bereitlag, und wir füllten das komplette Unterdeck aus. Der Kapitän begrüßte uns herzlich und stellte in launiger Weise seine zweistündige Rundfahrt auf dem Kemnader See vor. So erfuhren wir z.B., dass wir eine Kreuzfahrt gebucht hatten, da wir „kreuz und quer über den See“ fahren würden. Bei einer Waffel mit Kirschen und Sahne sowie 2 Tassen Kaffee konnten wir gemütlich mit den Mitreisenden plaudern und die Seenlandschaft genießen. Zur Unterhaltung trugen auch einige Witze von Kapitän und Reisenden bei. Hubert Jeck nutzte spontan die Gelegenheit, für den Bürgerverein Linn zu werben und -was noch wichtiger war- sich bei Angelika herzlich zu bedanken, die wieder einmal eine tolle Fahrt für die 60plus-Generation geplant hatte.
Um 16.45 Uhr meldete der Kapitän „erhöhte Luftfeuchtigkeit“. Das Wetter, das sich so lange so gut gehalten hatte, hatte wohl in die Wetter-App geguckt und bescherte uns dann doch den angekündigten Regen. Zum Glück saßen wir ja alle unter Deck, doch auch am Ende der Rundfahrt hörte es nicht auf; ganz im Gegenteil wurde es immer düsterer, und der Regen prasselte auf uns hernieder. Mit Schirmen bewaffnet „stürmten“ wir zu unseren Bussen und waren froh, wieder im Trockenen zu sitzen. Dies tat aber der guten Stimmung keinen Abbruch.
Nach einstündiger Fahrt erreichten wir wohlbehalten wieder unseren Parkplatz in Linn. Wir waren uns einig, dass wir nette und kompetente Busfahrer/innen hatten und einen erlebnisreichen Ausflug mit dem TVB erleben durften.
Vielen Dank, liebe Angelika, für deine Mühe!